Pioniere des Reisens
„Was allein zählt, ist das eigene Erkunden.“ Abenteuerlust und Entdeckungsdrang hatten Kurt Mair, den Gründer von MAIRDUMONT, in den 1920er-Jahren in die Welt hinaus gelockt. Er bereiste ganz Europa, Afrika und Asien, vom Nordkap bis zur Sahara. Am liebsten war er mit seinem Motorrad oder mit dem Standard Vanguard unterwegs. Er dokumentierte, beschrieb und kartierte alles.
Nach dem 2. Weltkrieg – Deutschland war zum großen Teil zerstört – hatte er schon die Vision: Die Deutschen werden reisen. Und er wusste schon damals, dass nichts so positiv besetzt ist wie das Reisen. Er gründete 1948 das Kartographische Institut Kurt Mair (später Mairs Geographischer Verlag und MAIRDUMONT) mit einem eigenen Erkundungsdienst. Sein Ziel war: das Unterwegssein für jedermann, die demokratisierte Variante großbürgerlicher Bildungsreisen. Kurz: des Reisens, wie wir es heute kennen.
Permanent waren die eigenen Erkundungsautos unterwegs, deren Fahrer hunderttausende Kilometer zurücklegten, um Straßen und zerstörte Brücken zu kartieren und aufzunehmen. Es gab zu dieser Zeit keine Behörden, die Zerstörungen durch den Weltkrieg aufnahmen. Schnell entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit allen Straßenbauämtern der Bundesländer, was dem Verlag ermöglichte, auch die Planungen in die Straßenatlanten aufzunehmen. Die eigene Erkundung, damals eine echte Pionierleistung, machte die aus ihr entstehenden Karten zu begehrten Produkten: So genau und zuverlässig waren keine anderen zu dieser Zeit. Der erste „Shell Autoatlas Deutschland“ entwickelte sich ab 1950 zum wichtigsten Begleiter deutscher Autofahrer und wurde weitgehend zum Vorbild ganzer Atlasgenerationen. Das eigene Erkunden wurde zur Richtschnur der Verlagsentwicklung, sowohl für Karten wie auch später für Reiseführer.
Kurt Mair ging auch immer wieder selbst seiner Leidenschaft, dem Reisen, nach. Mit der ganzen Familie ging es nach Afrika, durch Tunesien, Algerien, Marokko und quer durch die Sahara, durch Europa und die Türkei. Die Expeditionen waren große Abenteuer und vor allen Dingen auch Erkundungsreisen, denn es wurde aufgeschrieben und kartiert. Monatelang waren die Reisenden im Zelt unterwegs, schlugen an den schönsten Stellen ihre Zelte auf und – wenn es ging – sogar auf dem Vesuv oder dem Toubkal, dem höchsten Gipfel im marokkanischen Atlasgebirge. Vorschriften, aber auch Reiseführer oder eine funktionierende Infrastruktur gab es damals noch nicht.
Sein Sohn Volkmar Mair übernahm nach dem plötzlichen Tod des Vaters den Verlag. Auch er hat das Reisen im Blut und durchquerte im Jahr 1960, als erstes deutsches Auto, Russland – von Berlin über Warschau bis nach Moskau und St. Petersburg, Kiew, Jalta und Odessa.
Seit dem 01.01.2010 ist seine Tochter Stephanie Mair-Huydts die Sprecherin der Geschäftsführung.
Pioniergeist, Abenteuerlust und Innovationswillen waren nicht nur prägend für die Entstehung von MAIRDUMONT. Sie sind auch in der Geschichte der Verlage zu finden, die zur Verlagsgruppe MAIRDUMONT gehören. Viele von ihnen waren selbst weitsichtige Wegbereiter und Pioniere auf ihrem Gebiet: so z.B. der Baedeker Verlag. Karl Baedeker gilt als der Begründer des Reiseführers weltweit. Mit seinem Titel „Rheinreise“ schuf er 1832 den ersten Reiseführer der Welt. Gerhard Falk erfand die patentierte FALK-Stadtplan-Faltung und die Hyperboloid-Projektion. Hallwag und Kümmerly + Frey sind mit ihren Wurzeln tief mit der Historie des Reisens verbunden, DuMont mit seinem Ruf von Individualität, Weltoffenheit und Intellektualität sowie Lonely Planet, weltweit ein Synonym für Individualtourismus. Alle unsere Verlage und Partner, Pioniere des Reisens, sind heute unter einem Dach versammelt.
Dieser Geist ist bis heute im Unternehmen spürbar. Das Reisen ändert sich kontinuierlich. Die Medienentwicklung ermöglicht neue Wege für Informationen und Inspirationen für den Reisenden. MAIRDUMONT schafft immer wieder Innovationen, ob bei den mobilen oder webbasierten Medien oder im Print.