Guide to Death — Kuriose Begräbnisse und Rituale auf der ganzen Welt

Wie gehen Menschen weltweit mit dem Tod um? Wie leben sie mit der Trauer? Und was können die unterschiedlichen Rituale über das Leben lehren? Diese Fragen beleuchtet der neue Lonely Planet Bildband Guide to Death — Kuriose Begräbnisse und Rituale auf der ganzen Welt.

Inspiriert von ihren eigenen Erfahrungen, widmet sich die Autorin einem der zentralen Themen in Kunst, Musik und Literatur und gewährt Einblicke in die vielfältigen Traditionen der Trauerbewältigung weltweit.

Die verschiedenen Rituale sind im Bildband in vier Kategorien unterteilt:

Im Kapitel Feiern geht es darum, wie weltweit nicht nur der Tod, sondern auch das Leben gewürdigt wird. In New Orleans zum Beispiel wird der Tod bei Jazz-Bestattungen mit Musik, Tanz und Gesang gefeiert. Ähnlich in Mexiko, wo der „Día de Muertos“ (Tag der Toten) die Lebenden und die Toten zusammenbringt: Mit farbenfrohen Altären, Totenschädeln aus Zucker und einem Fest, das die Straßen und Häuser mit Leben füllt, wird den Verstorbenen gedacht. Diese tiefe Verbindung zum Tod prägt nicht nur die Feste, sondern auch die Kunst, Literatur und den Alltag in beiden Kulturen.

Das Kapitel Gedenken beleuchtet, wie Trauernde die Erinnerung an die Toten bewahren können. Ein Beispiel hierfür sind südkoreanische Todesperlen aus der Asche der Verstorbenen, die sich in den letzten Jahren zu einer platzsparenden und ästhetischen Alternative zu traditionellen Urnen und Gräbern etabliert haben. Sie sind ein greifbares Stück Erinnerung, das Freude und Trauer verbindet.

Das Kapitel Trauern zeigt, wie wichtig es ist, den Schmerz im Abschiedsprozess zuzulassen und zu teilen. In vielen Kulturen sind Trauerrituale tief verwurzelt und erfüllen eine wesentliche Rolle. Bei den Aboriginal People sind die Bräuche um den Tod eng mit ihren Schöpfungserzählungen verbunden. Ihre Rituale schaffen eine starke Gemeinschaft und erinnern zugleich an die schmerzhaften Verluste, die sie durch Kolonialisierung und Rassismus erlitten haben. Auch die Tradition der Klageweiber, die noch in Ländern wie China, Ägypten oder Ghana existiert, unterstreicht die Bedeutung, Trauer sichtbar zu machen – sei es aus Respekt vor den Toten oder als Zeichen für die Gemeinschaft, um Solidarität und Unterstützung zu erfahren.

Das Geben symbolisiert den Übergang oder die Weitergabe im Angesicht des Todes. So ersparen beispielsweise Menschen in Schweden ihren Angehörigen mit dem „Todesputzen“ die Mühe, nach dem Tod den Besitz der Verstorbenen zu sortieren. Es ist ein Prozess der Reflexion und des Abschieds, der nicht nur praktisch, sondern auch tröstlich sein kann. Hoch In den tibetischen Bergen hat das Geben eine andere Bedeutung: Bei der Himmelsbestattung wird der Körper den Geiern überlassen, ein Akt karmischer Großzügigkeit und ein umweltfreundlicher Brauch, der auf dem Glauben basiert, dass die Seele weiterzieht und der Körper nur eine leere Hülle ist.

Der Bildband enthält zudem spezielle Im Fokus-Seiten, die Hintergründe zu verschiedenen kulturellen Symbolen und Ritualen sowie Vorstellungen von Tod und Wiedergeburt beleuchten. Dazu gehören beispielsweise der Phönix als Symbol für Wiedergeburt oder der Sensenmann als Darstellung des Todes als lebendes Skelett.

Lonely Planet
240 Seiten
Format 17,3 x 21,2 cm
Hardcover 
Preis: € 24,95 (DE)/26,95 (AT) / 34,50 (CH)
ISBN: 978-3-575-01185-5
Erscheinungstermin: 8.Oktober 2024