Lausche den Geheimnissen der Ruhe,
Die dir der Wind ins Ohr flüstert.
Sie genügen dir.
„Ich blickte gen Süden. Ich wollte Berge erklimmen und über Dünen reiten, Flüsse befahren und unter Doumpalmen rasten. Ich wollte Abenteuer – die Wüste durchqueren, das Land zwischen Fes und Timbuktu erkunden.“
Die Wüste ist Märchen, Mythos, Science Fiction, Literatur. Sie ist Ali Baba, Sindbad, Der Wüstenplanet, T.E. Lawrence und in weiter Ferne – Leo Africanus, den es im 16. Jahrhundert in die Sahara trieb. Der junge Brite Nicholas Jubber folgt diesem Mann; nur weniger seinen Spuren als den Menschen, die er beschrieb: die Nomaden Nordafrikas.
Ausgangs- und Endpunkt seiner Reisen, Begegnungen und Erfahrungen ist Timbuktu, eine Stadt am Ende der Welt, ein verblassendes Relikt: „Man kommt aus der Wüste und erwartet, eine Stadt zu sehen, dabei ist man schon mittendrin, ohne es gemerkt zu haben.“ Jubber will bei den Nomaden in die Lehre, in die Schule gehen. Will wissen, lernen, verstehen. Und schließt sich einer Kamelkarawane auf dem Weg zu den Salzminen Nordmalis an, lernt von Lamina und seinen zwei Söhnen ein Kamel reiten, ein Lager aufschlagen, Tee zuzubereiten, Wasser und den Weg der Sterne durch die Wüste zu finden. Von den Nomadenstämmen, die bis heute – wie vor tausend Jahren – ein extremes, ein mühseliges Leben leben, lernt Nicholas Jubber, was reiches Leben ausmacht, was Gemeinschaft heißt, wie das Gefühl von Heimat , die keinen festen Wohnsitz braucht, sich anfühlen mag.
Und er sieht: Die Berber, die in unwirtliche Bergregionen abgedrängt werden; die Sahrauis, die ihre Identität verleugnen müssen; die Fulbe und Mauren, die kaum noch Weidegründe finden; die Bozo, denen kein Fisch mehr ins Netz geht. Trotzdem – in Mali bspw. sind immer noch ca. zehn Prozent der Bevölkerung Nomaden. Warum?
Reisend, lernend, beobachtend und erzählend, vom Heute, von der Vergangenheit, die sich so offensichtlich tückisch und unheilvoll mit der Gegenwart verknüpft – Stück für Stück setzt Nicholas Jubber ein lebendiges, lehrreiches, höchst eindrückliches und persönliches Bild eines Nomadenlebens in der Wüste, der Sahara des 21. Jahrhunderts, zusammen.
Nicholas Jubber, geboren 1971, ist Autor und Journalist. Nach seinem Studium an der Oxford University lebte er mehrere Jahre in Jerusalem. Als 2000 die zweite Intifada ausbrach, reiste er durch den Mittleren Osten und Ostafrika, berichtete von dort für den Guardian, den Observer, die BBC u.a.. Mit Unterbrechungen, insgesamt jedoch sechs Jahre lang, ist Nicholas Jubber mit den Nomaden Nordafrikas gereist – länger als jeder andere Europäer im letzten Jahrzehnt. „Die acht Lektionen der Wüste“ (The Timbuktu School of Nomads: Across the Sahara in the Shadow of Jihad, 2016) ist sein drittes Buch und das erste, das ins Deutsche übersetzt wurde. Im Englischen sind The Prester Quest (2006, Dolman Travel Book Award 2006) und Drinking Arak off an Ayatollah´s Beard (2010) erschienen. Weitere Informationen zu Nicholas Jubber: http://www.nickjubber.com/
BITTE BEACHTEN SIE DIE PRESSESPERRFRIST BIS 26. JUNI 2017
Die acht Lektionen der Wüste – Mit den Nomaden Nordafrikas nach Timbuktu
DuMont Reiseverlag
344 Seiten
Klappenbroschur mit zahlreichen Fotogra-fien und Karten
Preis: 16,99 (D) / 18,50 (A) / 21,90 CHF
ISBN: 978-3-7701-6680-0
ERSCHEINT AM 26.06.2017